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Interview

Franz Wieser, Eigentümer des Hotels Armentarola und Romy Schurhammer, Autorin und Bildjournalistin

Romy Schurhammer:
Herr Wieser, 2008 wird in Armentarola ein Doppelgeburtstag gefeiert: Vor 70 Jahren wurde das damalige Albergo eröffnet – und Sie haben im gleichen Jahr das Licht der Welt erblickt. Ganz schön mutig von Ihren Eltern!

Franz Wieser:
Richtig! Beide waren zielstrebig und tatkräftig und bereit ein hohes Risiko in Kauf zu nehmen, weil sie vom Erfolg ihres Planes überzeugt waren. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatten, ließen sie nicht locker, allen Unkenrufen zum Trotz.

Romy Schurhammer:
Unkenrufe? Wieso das?
Franz Wieser:
Nun, Sie müssen sich vorstellen, wie abgelegen Armentarola früher war. Damals war es üblich, ein Gasthaus nur in der Dorfmitte zu bauen – nie und nimmer außerhalb und schon gar nicht auf der Alm. Mit ihrer kühnen Idee, ausgerechnet dort ein Albergo zu errichten, ernteten sie nicht nur Warnungen, sondern auch Spott. Es gab ja nicht einmal eine ausgebaute Straße, nur einen Fuhrweg.


Romy Schurhammer:
Und wie sollte unter solchen Voraussetzungen das Baumaterial an Ort und Stelle kommen?
Und später die Gäste samt Gepäck?
Franz Wieser:
Das nötige Holz wurde in der Nähe gefällt. Alles andere transportierte Vater selbst mit Pferd und Wagen von La Villa oder St. Kassian – einschließlich der Gäste. Die Sportsleute darunter ließen sich
auch mal zu Fuß von ihm abholen, einfach zum Training! Wenn sie dann erst im Albergo waren, kam Mutter an die Reihe. Sie übernahm die Organisation im Hause und kochte „nebenbei“ so gut, dass viele gar nicht mehr abreisen wollten und bald wiederkamen.
 
 
Romy Schurhammer:
Aber vor Baubeginn konnten die Eltern das nicht wissen, allenfalls erhoffen. Warum fiel ihre Wahl trotz aller Probleme auf dieses spezielle Stück Land, unbeirrt von Warnungen?

Franz Wieser:
Eben weil es so speziell, so einzigartig ist! Sie hatten viele Sommer und Winter damit verbracht, die schönsten Ecken der Dolomiten zu erkunden. Sie träumten von einem eigenen Anwesen mit idyllischen Wanderwegen und stillen Wäldern für Sommergäste. Und mit schneesicheren Skipisten auf den Hängen ringsum für den Wintersport. Sie suchten nach einer grandiosen Bergkulisse und gleichzeitig nach viel Sonne.
Romy Schurhammer:
Wirklich hohe Ansprüche, die sich nicht so leicht unter einen Hut bringen lassen!

Franz Wieser:
Das ist noch nicht alles! Sie wünschten sich außerdem einen quellfrischen, kräftigen Bergbach in der Nähe für die Stromerzeugung, zum Wäschewaschen und zum Frischhalten von Lebensmitteln im Sommer. Anfangs hatten sie nicht einmal einen Kühlschrank.
Und als sie endlich „ihren“ idealen Platz gefunden hatten, setzten sie den langgehegten Plan sofort in die Tat um und kauften 5 000 m² Land.
Romy Schurhammer:
Respekt! Und die Leute im nächsten Dorf St. Kassian schüttelten noch immer die Köpfe?

Franz Wieser:
Und ob! Es gab viele Anfangsschwierigkeiten, aber nichts konnte meine Eltern entmutigen. 1937 begannen sie mit dem Rohbau, vieles mussten sie mit Geschick und Einfallsreichtum improvisieren. Das Geld war knapp und die schwere Arbeit ging fast über ihre Kräfte. Doch sie schafften es mit unermüdlichem Fleiß und bis Weihnachten 1938 warteten elf Zimmer auf die ersten Gäste. Alle mit fließendem Wasser, zwei sogar mit eigenem Bad – eine Sensation für damalige Zeiten!
 
 

 

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